TV-Konzen 1922 e.V. - Ju-Jutsu

Was ist Hanbo-Jutsu?

Der Hanbo [hamboː] (jap. 半棒) oder zumindest der Begriff entstand seiner Bezeichnung nach aus der Hälfte eines Bo (Han „halb“, Bo „Stock“). Er gehört mit seiner Länge von 80 bis 100 cm (Dicke je nach Handgröße ca. 2,3 bis 3 cm) zu den Schlag- und Stoßwaffen.

In Japan ist der Hanbo als Koryu-Waffe bekannt. Dort wird im Kukishin Ryu (ca. 14. Jahrhundert) und im Hontai Yōshin-ryū trainiert. Besonders bekannt ist dabei das Kukishin Ryu, welches auch in den Schulen des Jujutsu, noch trainiert wird, welche auf Takamatsu Toshitsugu zurückgehen (Bujinkan, Jinenkan und Genbukan). Der Hanbo wurde 1575 von Nagafusa Kuriyama ins Curriculum des Kukishin Ryu aufgenommen, nachdem in einem Kampf sein Speer vom gegnerischen Schwertkämpfer zerschlagen wurde und er mit dem Rest des Schaftes weiterkämpfte und diesen damit besiegte.

Ein dem Hanbo sehr ähnliche Waffe ist der Tanjo; dabei handelt es sich um einen Spazierstock im westlichen Stil, mit dem in den frühen 1900er Jahren von Uchida Ryogoro Selbstverteidigungstechniken entwickelt wurden. Der Stil ist nach seinem Entwickler Uchida Ryu Tanjo Jutsu benannt und wird heute im Shinto Muso Ryu unterrichtet. Durch seine geringe Größe ist er recht leicht zu verbergen und kann unter anderem durch Handgelenkdrehungen in schnellen Attacken effektiv im Kampf eingesetzt werden. Allerdings bestehen nur etwa 20 % der Anwendungen mit dieser Waffe aus Stößen und Schlägen. Viel mehr wird der Hanbo zum Hebeln eingesetzt.

Der Hanbo ist in mehreren Stilen vorhanden. Im Kobudo, Ninjutsu, Jujutsu, Karate (verschiedene Stile) und auch im Aikido. Dort wurden die Formen (Kata) weiter unterrichtet und zum Teil auch verändert.

Speziell in Deutschland wurde durch Georg Stiebler der Hanbo als weitere Waffe etabliert, da diese Waffe eine gute Ergänzung zum Karate- und Ju-Jutsu Training bildet.

Die Vorteile des Hanbo sind im Nahkampf zu finden, wo man neben effektiven Hebel- auch Stoß- und Schlagtechniken anwenden kann. Entsprechend sind außerhalb des Nahkampfes Distanzwaffen wie der Bo dem Hanbo in der Regel überlegen, da sie über eine größere Reichweite verfügen.

Hanbo-Jutsu ergänzt das zumeist waffenlose Training von Ju-Jutsu und Jiu-Jitsu im DJJV hervorragend. Unter anderem auch deshalb, weil die beide Stilarten die Abwehr gegen Stockangriffe beinhalten. Mit Stockkampferfahrungen wird die waffenlose Abwehr gegen Stockangriffe verbessert. Das Hanbo-Jutsu im DJJV besteht als selbstständige Stilart und enthält die Komponenten KIHON, Einzeltechniken und Grundschule, dem KUMITE, Partnertraining und Selbstverteidigungstechniken und KATA, dem Formentraining.

Quelle: wikipedia, DJJV